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VDI-Fachbereich

Digitalisierung und Virtualisierung

Bild: Zapp2Photo/Shutterstock.com

Digitalisierung und Virtualisierung befähigen Systeme der Mess- und Automatisierungstechnik zu höherer Präzision, Robustheit und Kreislauffähigkeit. Damit sind sie Schlüsselfaktoren zur Gestaltung einer nachhaltigen Gesellschaft.

Prof. Dr.-Ing. Iris Gräßler, Vorsitzende des VDI-Fachbeirats Digitalisierung und Virtualisierung

VDI/VDE-Fachbereich Digitalisierung und Virtualisierung

Die Digitalisierung hat durch die Corona-Pandemie einen gewaltigen Schritt nach vorne getan. Virtuelle Meetings, Inbetriebnahmen per Remote-Zugriff und augmented Reality sind für viele Ingenieurinnen und Ingenieure Arbeitsalltag und keine Zukunftsmusik mehr. Der Begriff „Industrie 4.0“ prägt unser Handeln seit über zehn Jahren. Sind wir bei der Digitalisierung und Virtualisierung der Mess- und Automatisierungstechnik und - weiter gefasst mit der Digitalisierung unserer Industrie - da angekommen, wo wir hinwollen? 

Keineswegs. Daher beschäftigen wir uns im Fachbereich 3 „Digitalisierung und Virtualisierung“ der VDI/VDE-Gesellschaft Mess- und Automatisierungstechnik mit wichtigen Bausteinen auf dem Weg hin zu einer digitalisierten, flexiblen und ressourcenschonenden Produktion.

In digital vernetzten Systemen sind der Schutz vor unberechtigtem Zugriff oder Manipulation der Daten, die Datenschnittstellen zwischen unterschiedlichen Systemen und die zuverlässige Datenübertragung grundlegende Voraussetzungen für einen zuverlässigen und effektiven Betrieb. Diese zentralen Themen sind ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit im Fachbereich „Digitalisierung und Virtualisierung“. 

Mit vernetzten, vielleicht sogar autonomen oder sich selbst organisierenden und kooperierenden Systemen verändert sich auch die Arbeitswelt und die Methodik bei der Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen. Aus der sich ändernden Verfügbarkeit von Energie, Rohstoffen und Komponenten ergeben sich neue Anforderungen an die Resilienz und unterstreichen den Nutzen einer Kreislaufwirtschaft.

Im Fachbereich „Digitalisierung und Virtualisierung“ stellen wir uns der Herausforderung, die methodische Kompetenz beim Design von Produkten und Dienstleistungen mit einem hohen Anteil von „Digitalem“ an der Wertschöpfung weiterzuentwickeln. Dabei gewinnt der gesellschaftliche Kontext für unsere Arbeit im Fachbereich zunehmend an Bedeutung. 
 

Die Kernthemen des Fachbereichs sind:

  • Interdisziplinäre Produktentstehung
  • Planung und Entwicklung hybrider Leistungsbündel
  • Funkgestütze Kommunikation
  • Security
  • IT-Schnittstellen im Prüfmittelmanagement
  • Industrie 4.0 (Big Data, Testen in vernetzten Umgebungen, Agentensysteme, Arbeitswelt I 4.0) 
  • Wearables & Smart Textiles

Unser Fachbeirat

Gremium Vorsitz Stellvertretung Mitglieder
VDI/VDE-GMA Fachbeirat FB 3 Digitalisierung und Virtualisierung Prof. Dr.-Ing. Iris Gräßler Dipl.-Ing. Thomas Froese M.A. Bernd Dworschak
Dipl.-Phys. Torsten Ring
Dr.-Ing. Lisa Underberg
Prof. Dr.-Ing. Birgit Vogel-Heuser
Prof. Dr.-Ing. Michael Weyrich
und weitere Experten

Wichtige Dokumente aus dem VDI-Fachbereich Digitalisierung und Virtualisierung

Unsere Fachausschüsse

Gremium Beschreibung Vorsitz Stellvertretung Mitglieder
VDI/VDE-GMA FA 3.12 Strategische Planung und Entwicklung hybrider Leistungsbündel

Es wird eine Richtlinie erarbeitet, die in allen Aufgaben der strategischen Planung von Produkten sowie von der zur Erbringung jeweils erforderlichen Leistung unterstützen soll. Ihr zu Grunde liegt eine holistische Sicht auf Leistungen, insbesondere Hybride Leistungen, zur Erfüllung von Kundenbedürfnissen durch innovative Produkte. Diese reicht von den zu entwickelnden und zu erbringenden Leistungen über die hierzu benötigten Ressourcen bis zur (betriebswirtschaftlichen) Umsetzung in Produkte.

Prof. Dr.-Ing. Iris Gräßler Prof. Dr.-Ing. Jivka Ovtcharova Prof. Dr. Tilko Dietert
Dipl.-Inf. Univ. Patrick Dietz
Dipl.-Ing. Célestin Fayet
Dipl.-Ing. (FH) Holger Fischer
Dipl.-Ing. (FH) Uwe Garbotz
Dr.-Ing. Frank Häuser
M.Sc. Anna-Sophie Koch
Prof. Dr.-Ing. Christian Köhler
Dr. Jens Lachenmaier
Dr.-Ing. Erik Marquardt
Prof. Dr.-Ing. Henning Meyer
Sebastian Möser
Dr. Iryna Mozgova
Dipl.-Ing. Stefan Pollmeier
Dr.-Ing. Jens Pottebaum
M.Sc. Jannik Schneider
Dr.-Ing. Sophie Steinmaßl
M.Sc. Henrik Thiele
Prof. Dr.-Ing. Christian Thurnes
M.Sc. Alena Tušek
und weitere Experten
VDI/VDE-GMA FA 3.14 IT Schnittstelle im Prüfmittelmanagement - Dipl.-Phys. Torsten Ring Dr. Roland Klinke, Stefan Hugle Nicht alle Mitglieder haben einer Anzeige im Internet zugestimmt
VDI/VDE-GMA FA 3.24 Kontur- und Rauheitsmesstechnik mittels Tastschnittverfahren - Hannes Kiehl Nicht alle Mitglieder haben einer Anzeige im Internet zugestimmt
VDI/VDE-GMA FA 3.31 Industrie 4.0 - Begriffe, Referenzmodelle, Architekturkonzepte

Die Optimierung der zukünftigen Industrieproduktion erfordert eine enge Integration der technischen Prozesse in die Geschäftsprozesse. Der Automatisierungstechnik kommt als Bindeglied zwischen der realen Welt und der virtuellen Welt eine zentrale Rolle zu.

Das Gelingen des Projekts „Industrie 4.0“ erfordert ein einheitliches Verständnis der grundlegenden Begrifflichkeiten, Referenzmodelle und Architekturkonzepte, an denen sich die Entwicklung ausrichten kann. Hierfür ist eine Standardisierung unbedingt erforderlich.

Der GMA-Fachausschuss „Industrie 4.0“ fokussiert sich derzeit auf Begriffscluster, Terminologiestandards, Handhabung von Ontologien, Referenzarchitekturen für Industrie 4.0 und Quality of Services.

Prof. Dr.-Ing. Tobias Kleinert - Nicht alle Mitglieder haben einer Anzeige im Internet zugestimmt
VDI/VDE-GMA FA 3.32 Arbeitswelt Industrie 4.0

Wegen der sich rasant entwickelnden Technologien der Digitalen Transformation müssen Unternehmen lernen umzudenken und befähigt werden, die neuen Möglichkeiten des Smart Machine Age bewerten und erfolgsversprechend anwenden zu können. Ohne gute betriebliche Lernkulturen ist dies nicht möglich. Die Bausteine, die benötigt werden, um erfolgreiche Unternehmen mit einer guten Lernkulturen zu schaffen, die ebenso stabil wie wandlungsfähig sind, heißen: Kreativität, Neugier und Lernkultur, emotionale und soziale Intelligenz, agile Projektarbeit und neue Führungskultur. Es besteht derzeit erheblicher Bedarf, Unternehmen Unterstützung auf diesem Weg anzubieten.

Der Fachausschuss Arbeitsumfeld Industrie 4.0 hat sich mit der Erstellung der Richtlinie „Lernförderliche Arbeitsgestaltung“ der Aufgabe angenommen, Unternehmen Unterstützung zu bieten, im Zuge der Digitalen Transformation die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und auszubauen, indem Arbeit lernförderlich gestaltet wird und damit die Kompetenzen aller Beschäftigten der Dynamik des ständigen Wandels stetig angepasst werden.

Die Digitale Transformation erfordert und eröffnet neue Möglichkeiten, wie wir in Zukunft lernen. Idealerweise wird die Arbeit so gestaltet, dass sie selbst lebensbegleitendes und lebenslanges Lernen fördert. Um eine Handlungsempfehlung zu geben, werden in der Richtlinie 7100 die Ziele lernförderlicher Arbeitsgestaltung, der Nutzen für Unternehmen, Mitarbeiter und die Gesellschaft dargelegt sowie zentrale Treiber und Notwendigkeiten für das Lernen in der Arbeit aufgezeigt. Die Richtlinie beschäftigt sich mit den notwendigen Voraussetzungen und Rahmenbedingungen, der Strategie, den Handlungsfeldern (Mensch, Organisation und Technik), der Vorgehensweise und der Evaluation der Lernförderlichen Arbeitsgestaltung.

M.A. Bernd Dworschak Dr.-Ing. Tim Jeske, Drs. Roman Senderek Nicht alle Mitglieder haben einer Anzeige im Internet zugestimmt
VDI/VDE-GMA FA 3.33 Big Data

Die Komplexität der vielfältigen Daten aus Produktion und Prozess muss reduziert werden, um reale Unterstützung für Entscheidungen und Service zu bieten. Dazu müssen die Daten aufbereitet werden und in Zukunft auch mobil zur Verfügung stehen, ohne Sicherheitslücken zu bieten. Big Data wird neue Services bieten, die in Deutschland erschlossen werden sollten. Sichere Cloud-Lösungen sind eine der Voraussetzungen, um Big Data für deutsche Global Player und für KMUs zu erschließen. Das Wissen, das mit der Analyse der vielfältigen Daten einhergeht, darf nicht in Unternehmen abwandern, die, aus der Consumer-Branche kommend, einfach nur früher Lösungen für Big Data entwickelt haben. IT-Sicherheit und das Ownership of Data sind mit die wichtigsten Herausforderungen, zu denen in Deutschland Lösungen erarbeitet werden müssen. 

Unternehmen müssen sich bewusst werden, dass das Wissen, das mit der Analyse großer Datenmengen einhergeht, ein Service ist, den Kunden weltweit honorieren werden. Hier besteht neben allen Risiken eine große Chance für neue Geschäftsmodelle für deutsche Unternehmen. Der VDI ist angetreten, die dafür notwendigen Kooperationen und regulatorischen Voraussetzungen zu unterstützen.

Der Fachausschuss fokussiert auf eine schnellere und bessere Diagnose, präventive Wartung, optimierte Maschinen, Früherkennung von Strukturschäden, geringeren Ressourcenverbrauch, besseren Produkte, schnellere Inbetriebnahme und die Unterstützung auch geringer qualifizierten Personals.

Experten, die ihr Know-how für diesen Fachausschuss zur Verfügung stellen möchten und an Lösungen für Big Data mitarbeiten möchten, sind herzlich willkommen. Bitte melden Sie sich direkt bei Frau Dr. Dirzus.

Dipl.-Ing. Thomas Froese Prof. Dr.-Ing. Winfried Wilke Nicht alle Mitglieder haben einer Anzeige im Internet zugestimmt
VDI/VDE-GMA FA 3.34 Testen in vernetzten Umgebungen

Welche Eigenschaften müssen Sensoren der Zukunft mitbringen? Wie werden aus Bauteilen und industriellen Baugruppen „Industrie 4.0-Komponenten“? Wie können dynamisch kooperierende Systeme im Vorfeld und inline getestet werden? Was bedeutet Losgröße 1 für Test und Qualitätssicherung? 

Derzeit ist es eine offene Frage, welche Schnittstellen und wie viel Intelligenz ein einzelner Sensor, Aktor oder ein Gesamtsystem in Zukunft aufweisen muss. Darüber hinaus ist noch nicht geklärt, wie die von Industrie 4.0 geforderte Kommunikationsfähigkeit im Vorfeld getestet werden kann, sodass diese auch nachhaltig gesichert ist. In einer dynamischen, vernetzten Umgebung ist das Testen der korrekten Funktion eine Herausforderung. Wechselnde Umgebungsbedingungen durch Ad-Hoc-Vernetzung, ständige Rekonfigurationen bedingt durch kleine Losgrößen und Softwareupdates im Feld sind Indikatoren dafür, dass das Testen im laufenden Betrieb zunehmend an Bedeutung gewinnen wird.

Die Vernetzung von Produktionsanlagen und die Art der Nutzung der Digitalisierung haben weitreichende Folgen. Der Fachausschuss „Testen vernetzter Systeme für die Industrie 4.0“ der VDI/VDE-Gesellschaft Mess- und Automatisierungstechnik (GMA) setzt sich zusammen aus Vertretern der herstellenden und anwendenden Industrie sowie von beratenden Unternehmen und Hochschulen. Ziel des Fachausschusses ist die Beleuchtung der Auswirkungen von Industrie 4.0 auf das Testen von Produktionsanlagen und der dazu eingesetzten Verfahren und technischen Komponenten.

Die erarbeitete Richtlinie 4004 betrachtet die zusätzlichen Herausforderungen beim Testen vernetzter Industrie 4.0-Systeme. Zudem wird eine Methodik zur Grobplanung von Testprozessen vorgestellt. 

Weiterhin werden die Themen IT-Funktionstest vernetzter Systeme, Test-Management Methoden, Security, Simulation zur Absicherung, Testen im Internet of Things und Connected Car diskutiert.

Prof. Dr.-Ing. Michael Weyrich Dr.-Ing. Kai Krüning Prof. Dr. Christian Facchi
M.Sc. Marco Grochowski
Dipl.-Math. Cäcilia Maria Kurz
M.Sc. Andreas Löcklin
Dipl.-Ing. (FH) Markus Rentschler
Dipl.-Elektro-Ing. Christian Schleicher
Dipl.-Ing. Daniel Siegrist
und weitere Experten
Dr.-Ing. Erik Marquardt
Ihr Ansprechpartner

Dr.-Ing. Erik Marquardt

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